Energie speichern und sparen

In den frühen Tagen der privaten Photovoltaikanlagen lohnte es sich noch für deren Besitzer, Strom ins Netz einzuspeisen, denn die Preise, die dafür gezahlt wurden, waren hoch. In den vergangenen Jahren sind die Preise aber gesunken, sodass sich die Einspeisung für 12 Cent pro Kilowattstunde in vielen Fällen nicht mehr lohnt. Schon seit 2011 erhalten Sie für den eingespeisten Strom in das öffentliche Stromnetz von der Einspeisevergütung weniger als den aktuellen Strompreis. Daher behalten jetzt immer mehr unabhängige Stromerzeuger ihren Strom für sich, und was sie nicht ge- oder verbrauchen können, lagern Sie in einem Stromspeicher. Die Speicherkapazität der Stromspeicher variiert dabei, wie auch die staatliche Förderung. Was Stromspeicher kosten können, wann Sie sich für Sie lohnen und warum sie Ihre Photovoltaikanlage so gut ergänzen, stellen wir hier kompakt für Sie dar.

Kosten PV-Speicher
© Petmal – istockphoto.com

Stromspeicher Kosten fallen und machen sie wirtschaftlich attraktiv

Die Nachfrage nach Stromspeichern ist infolge der geringen Einspeisevergütung kräftig gestiegen. Gekoppelt mit deutlichen Fortschritten bei den Lithium Akkus sind die Stromspeicher Kosten gesunken. Aber auch Blei Batterien sind günstiger geworden.

Da Sie vom Stromanbieter vergleichsweise wenig für Ihren produzierten Strom erhalten, liegen die Vorteile eines Stromspeichers auf der Hand. Den Strom, den Ihre Photovoltaikanlage produziert, müssen Sie ohne Speicher sofort verbrauchen. Solarstrom wird primär am Tag generiert, wo der Strombedarf in der Regel am niedrigsten ist. In den Abendstunden, wo der Verbrauch stark steigt, scheint die Sonne jedoch nicht mehr. Hier kommen PV-Speicher ins Spiel. Sie stellen den über den Tag produzierten Strom genau dann bereit, wenn er gebraucht wird. Sie müssen Ihre Gewohnheiten nicht ändern, können auf Ihren eigenen Ökostrom zurückgreifen und sparen zudem noch Geld, da Sie keinen Storm von Ihrem Stromanbieter beziehen müssen.

Kosten PV-Speicher nach Leistung und Technologie

Die Kosten für Stromspeicher setzen sich in der Regel aus zwei Hauptelementen, nämlich dem Preis für das Gerät selbst und dem Preis pro gespeicherter Kilowattstunde (kWh) zusammen. Zwar können Ihnen bei der Anschaffung durch den Photovoltaik-Speicher Kosten zwischen gut und gerne 3.000 und 15.000 € entstehen, doch wichtiger ist die zweite Komponente, die Kosten für jede gespeicherte kWh Strom.

Denn bei den Kosten für Stromspeicher muss man immer eine Relation zwischen der Speicherkapazität und dem Gesamtpreis sehen. Neben dem Leistungsspektrum von PV-Speichern kann auch die Technologie preisentscheidend sein. So sind Akkus auf Bleibasis - vergleichbar mit Autobatterien – günstiger als solche auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie, wobei Letztere wiederum mehr speichern können, kompakter sind, flexibler aufgestellt werden können und zudem eine längere Haltbarkeit aufweisen.

  • Die Kosten für Stromspeicher auf Basis von Blei-Technologie liegen je nach Hersteller und Speicherkapazität zwischen 750 und 1.350 € pro kWh nutzbarer Kapazität. Sie haben eine Lebensdauer zwischen 5 und 10 Jahren und eine Entladetiefe von 50 % (d. h. 50 % des Speichers müssen immer aufgeladen sein, um die Lebensdauer zu erhalten). Der Wirkungsgrad von Blei Akkus liegt bei ca. 70 %, weshalb PV-Anlagen beim Einsatz dieser Speichertechnik größer dimensioniert werden müssen. Achtung: Blei Stromspeicher müssen vergleichsweise häufig gewartet werden!
  • Lithium-Ionen-Speicher kosten hingegen zwischen knapp 1.000 und 1.800 €/kWh, und haben eine Lebensdauer von rund 15 Jahren. Sie verfügen über eine Entladetiefe von bis zu 100 %, ihre Kapazität kann also nahezu komplett genutzt werden und einen Systemwirkungsgrad von 90 %. Lithium-Ionen-Speicher arbeiten entsprechend sehr effektiv und flexibel.

Kosten pro gespeicherte Kilowattstunde

Tesla Stromspeicher
© Tesla Motors | www.tesla.com/de_DE/energy

Die Speicherkapazität des Stromspeichers ist eine der wichtigsten Kostenfragen. Hier sollten Sie sehr genau vorgehen und im Zweifel einen fachkundigen Elektriker zurate ziehen. Der Speicher sollte genau für Ihre individuellen Strom-Bedürfnisse dimensioniert sein, um das Kosten-Nutzen-Verhältnis positiv zu halten.

Der Ansporn für den Kauf eines Stromspeichers ist ja, den erzeugten Strom nicht mehr ins Netz einspeisen zu müssen, denn dadurch würde einiges an Einsparpotenzial verloren gehen. Stattdessen sollte die Speicherkapazität groß genug sein, damit der tagsüber gespeicherte Strom von abends bis morgens reicht oder in Zeiten, wo die PV-Anlage nicht ausreichend Strom produzieren kann, eigener Strom bereitgestellt werden kann. Ist er zu klein, müssen Sie auf den teuren Strom Ihres Stromanbieters zurückgreifen. Ein zu großer Stromspeicher amortisiert sich durch die höheren Anschaffungskosten bei niedrigerem Stromverbrauch hingegen später. Schließlich wird Strom, der nicht verbraucht oder aufgrund eines vollen Speichers nicht gespeichert werden kann, ins Stromnetz eingespeist, was Einnahmen für Sie bedeutet. Rechnen Sie bei einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einer Speichergröße von 4-6 kWh.

Grundsätzlich gilt die Faustformel:

  • 1 kWp Solarmodule pro 1.000 kWh Verbrauch pro Jahr
  • 1 kWh nutzbare Speicherkapazität pro 1.000 kWh Jahresverbrauch

Die Kosten für PV-Speicher haben somit neben den reinen Anschaffungskosten des Geräts an sich einen zweiten und noch interessanteren Faktor. Achten Sie entsprechend auf den Preis pro gespeicherte Kilowattstunde. Den werden Sie in der Regel nicht auf der Verpackung des Speichers finden, aber Sie können Sie folgendermaßen berechnen.

So berechnen Sie die Kosten pro gespeicherte kWh:


Kosten für Stromspeicher / speicherbare Energiemenge (=Nennkapazität x Vollzyklen)


Im Ergebnis kommen Sie pro gespeicherter kWh auf einen Preis von durchschnittlich 25 ct, bei vielen liegen sie auch noch deutlich höher. Manche Hersteller, wie Tesla und LG Chem unterbieten diese Preise jedoch auch und kommen auf einen Wert von ca. 15 Cent. Da PV-Speicher noch nicht so lange auf dem Markt sind, wird in mittelbarer Zukunft mit sinkenden Preisen für gespeicherte Kilowattstunden gerechnet.

Stromspeicher Preise
© Sonnen GmbH| www.sonnenbatterie.de

Welche Kosten entstehen, einen Stromspeicher zu installieren?

Die Fortschritte in der Batterietechnik und die Anstrengung der Stromanbieter (von E.on bis RWE) sowie marktfremder Firmen wie Mercedes-Benz und dem amerikanischen Elektroauto-Bauer Tesla sorgen bereits für fallende Preise. Zu diesen Kosten müssen Sie jedoch in den allermeisten Fällen auch Installationskosten einkalkulieren, da Stromspeicher nicht ohne Weiteres in eine bestehende PV-Anlage integriert werden können. Beispielsweise wird häufig der Austausch des Wechselrichters notwenig. Aber auch die Art, bzw. Größe des PV-Speichers spielen eine Rolle. Bleibatterien sind sehr schwer und können nicht problemlos im Dachstuhl untergebracht werden. Um Stromspeicher fachgerecht und platzsparend unterzubringen, sollten Sie in jedem Fall einen fachkundigen Solarteur beauftragen. Die Preisspanne für den Einbau liegt hierbei zwischen 800 und 3.000 €.

Wann hat sich ein PV-Speicher amortisiert?

Momentan ist – unter reiner Betrachtung der Amortisierungszeit – ein Kauf einer Anlage ohne PV-Speicher noch attraktiver. Zudem muss man bei einer aktuellen Amortisierungszeit von über 20 Jahren und einer gleichzeitigen Haltbarkeit eines PV-Speichers von weniger als 20 Jahren sagen, dass die Wirtschaftlichkeit vieler PV-Speicher noch nicht wirklich gegeben ist – zumindest in Kleinanlagen und Einfamilienhäusern. Sobald die Kosten für Stromspeicher aber weiter sinken (und die Strompreise wie bisher kontinuierlich steigen), wird sich auch in ganzer Breite die Amortisierungszeit angleichen. Stattdessen sollten Sie den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen – die Einspeisevergütung liegt aktuell (Stand: November 2017) bei 12 Cent/kWh.

Ein anderes Szenario erwartet Eigentümer älterer Systeme, bei denen die EEG-Vergütung nach 20 Jahren ausläuft. Da die PV-Anlagen bis dahin in aller Regel refinanziert sind, produzieren sie Strom nahe dem Nulltarif. Eine Einspeisung ins öffentliche Stromnetz würde nachfolgend zu den aktuellen Börsenpreisen erfolgen, die 2016 im Durchschnitt bei 3 Cent pro Kilowattstunde lagen. Bei einem aktuellen Strompreis von ca. 28 Cent und gerundeten Stromspeicher Kosten pro gespeicherter kWh Solarstrom von 25 Cent, werden PV-Speicher durchaus lukrativ. Bedenkt man die derzeitige Verbreitung von förderfähigen PV-Anlagen und deren auslaufende EEG-Vergütung, kann mit einem steilen Anstieg von Stromspeichern ab 2021 gerechnet werden (was zu rapide fallenden Stromspeicher Kosten führen dürfte).

Förderung zu den Kosten für PV-Speicher

Eine Förderung für Stromspeicher hat der Staat im Mai 2013 ausgelobt, um die Einführung und Verbreitung im Markt zu unterstützen. Das Programm über die KfW-Bank ist bis Ende 2018 ausgelegt. Interessenten können einen zinsgünstigen Kredit bis zu 100 % der Investitionskosten eines Stromspeichers – inklusive Mehrwertsteuer – mit einer Mindestlaufzeit von 2 Jahren aufnehmen. Die Rückzahlung erfolgt nach einer tilgungsfreien Anlaufzeit, in der Sie lediglich die Zinsen zahlen, in gleich hohen vierteljährlichen Raten. Genauere Details und einen Tilgungsrechner finden Sie im Angebot der KfW-Bank.

Besonders reizvoll sind die Tilgungszuschüsse der KfW, welche die Kreditschuld reduzieren und die Laufzeit des Kredits verkürzen. Abhängig vom Antragszeitpunkt variiert die Höhe des Tilgungszuschusses:

© Eyematrix – istockphoto.com

Tilgungszuschüsse der KfW-Bank für Stromspeicher

Antragszeitraum Tilgungszuschuss
01.07.2017 - 30.09.2017 16 %
01.10.2017 - 31.12.2017 13 %
01.01.2018 - 31.12.2018 (Ende der Förderung) 10 %

Ein paar Einschränkungen sind dabei jedoch zu beachten.

  1. Grundsätzlich ist eine Förderung von Stromspeichern möglich, die gemeinsam mit einer neu zu errichtenden Photovoltaikanlage angeschafft werden.
  2. Wird der Stromspeicher nachgerüstet, kann die staatliche Förderung nur in Anspruch genommen werden, wenn die PV-Anlage nach dem 31.12.2012 in Betrieb genommen wurde.
  3. Die Nennladung der PV-Anlage darf maximal bei 30 kWp liegen und muss an das öffentlich Netz angeschlossen sein.
  4. Zuletzt ist geregelt, dass maximal ein Batteriespeicher gefördert wird.

Da die Tilgungszuschüsse zyklisch variieren, lohnt es sich, zeitnah, d. h. noch in diesem Jahr, die Förderung zu beantragen. Einen Elektroinstallateur, der Ihnen bei der Planung, Umsetzung und auch Beantragung der Förderung hilft, finden Sie bequem über unser Portal. Tragen Sie dazu einfach Ihre Stadt oder Postleitzahl in die Suchmaske ein und geben Sie Ihre Anforderungen durch. Binnen kurzer Zeit erhalten Sie mehrere Angebote aus Ihrer Region, die Sie miteinander vergleichen können.

Aufmacherbild: © Sonnen GmbH | www.sonnenbatterie.de


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