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DIN VDE 0113-1
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Sicherheit durch Maschinenprüfung

Die DIN VDE 0113-1, auch Maschinenrichtlinie genannt, ist eine auf europäischer Ebene harmonisierte Norm (EN 60204-1), die allgemeine Anforderungen für die Anwendung von elektrischen Maschinen, die während der Arbeit nicht von Hand getragen werden können. Betroffen sind nicht ortsveränderlichen Maschinen mit Nennspannungen bis einschließlich 1.000 V AC oder 1.500 V DC und Nennfrequenzen bis 200 Hz. Die Produktnorm einer Maschine gibt den jeweiligen Umfang der Prüfung an.

Wozu dient die Maschinenprüfung?

Eine Prüfung nach DIN VDE 0113-1 dient in erster Linie der Gesundheit Ihrer Mitarbeiter und ist nach der Betriebssicherheitsverordnung sowie der DGUV Vorschrift 3 vorgeschrieben. Gefährliche Stromschläge aufgrund defekter Maschinen sollen ausgeschlossen werden. Ferner können durch die normierte Prüfung defekte Maschinen rechtzeitig erkannt und repariert, beziehungsweise ausgetauscht werden. So werden nicht nur Unfälle vermieden, sondern auch Ausfallzeiten oder Stillstandzeiten der betreffenden Maschinen.

Diese Schritte umfasst die DIN VDE 0113-1

Wie weiter oben angemerkt, gibt die Produktnorm den genauen Umfang der Prüfung vor. Unabhängig davon, ob eine Produktnorm einer Maschine existiert oder nicht, sieht die DIN VDE 0113-1 grundsätzlich die folgenden Prüfschritte vor:

  1. Maschinenprüfung: Normen und Prüfungsmaßnahmen
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    Kontrolle der technischen Dokumentation: Stimmt die elektrische Ausrüstung mit der technischen Dokumentation überein?

  2. Sichtprüfung des Schutzleitersystems: Ist das Schutzleitersystem intakt? Test der durchgehenden Verbindung des Schutzleitersystems durch Einspeisung eines Stroms von mindestens 10 Ampere.
  3. Messung des Isolationswiderstands: Stimmen die Werte? Messung zwischen den Leitern der Leistungskreise und dem Schutzleiter.
  4. Spannungsprüfung mit Hochspannung: Die nicht ortsveränderliche Maschine muss mindestens eine Sekunde der Prüfungsspannung standhalten (min. 2x der Bemessungsspannung, bzw. min. 100 V).
  5. Restspannungen: Ist die Maschine gegen Restspannungen geschützt? Nach dem Ausschalten der Versorgungsspannung muss jeder berührbare, aktive Teil, der eine Restspannung von mehr als 60 V besitzt, innerhalb von 5 Sekunden nach dem Ausschalten auf 60 V oder weniger entladen werden.
  6. Funktionsprüfungen: Funktioniert die elektrische Maschine nach der Prüfung ordnungsgemäß? Prüfung insbesondere der schutz- und sicherheitsrelevanten Funktionen.

Abhängig von den der Maschine zugeordneten Normen werden die Schritte 1, 2 und 6 in jedem Fall vorgenommen. Die Anwendung der Schritte 3 - 5 liegen bei der prüfenden Elektrofachkraft. Nach der erfolgreichen Prüfung wird ein Prüfsiegel mit der Firmenkennung und der Angabe des Prüftermins angebracht. Sollte die Maschine die Prüfung nicht bestehen, bzw. sollten schwere Mängel vorliegen, wird eine Warnplakette angebracht und die Sicherheitskraft oder der Anlagenbetreiber darüber in Kenntnis gesetzt. Im Anschluss wird das weitere Vorgehen besprochen.

In welchen Abständen müssen Prüfungen nach DIN VDE 0113-1 werden?

Laut der gesetzlich vorgeschriebenen DGUV Vorschrift 3 (vorher: BGV A3) müssen Maschinen, die während der Arbeit nicht in der Hand gehalten werden können, regelmäßig geprüft werden. Die genauen Prüfungsintervalle werden vor der ersten Inbetriebnahme der Maschine auf Basis der Gefährdungsbeurteilung ermittelt. In der dazugehörigen Dokumentation sind die exakten Fristen dokumentiert.

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Dokumentation von besonderer Bedeutung

Die Prüfung wird in einer Dokumentation festgehalten, auf die im Schadensfall konkret verwiesen werden kann. Mess- und Prüfungsprotokolle dienen als Beweismittel und sollen zeigen, dass die Sorgfaltspflichten allumfassend erfüllt wurden.

Ein weiterer Benefit ist die vollständige Darstellung aller im Betrieb befindlichen elektrischen Verbraucher (wie viele Bildschirme, Drucker, etc. sind vorhanden). Weiterhin wird festgehalten, welche Betriebsmittel repariert oder aussortiert wurden.


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