Übersicht über IP Schutzklassen Schutzarten

Betreiben Sie ein elektronisches Gerät im Freien oder in Nassräumen, wird Ihnen Ihr Elektriker sofort sagen: Elektronik, Feuchtigkeit und eventuell auch Schmutz vertragen sich nicht gut miteinander. Lösung des Problems: Die Elektronik wird in einem Gehäuse mit IP Schutz eingebaut. Doch was genau ist IP Schutz, welche IP Schutzklassen gibt es und was bringen diese Ihnen und Ihren Elektrogeräten? Unser 11880.com-Elektriker-Ratgeber klärt Sie auf.
Was sind IP Schutzklassen?
Die international angewendeten und bekannten IP Schutzklassen („International Protection Codes“) stellen schematisch die Eignung von elektronischen Geräten auf bestimmte äußere Einflüsse dar. Ganz wichtig sind dabei vor allem Flüssigkeiten und Schmutz bzw. mechanische Einwirkungen auf die elektronischen Geräte bzw. Berührung. Das Schema basiert auf einem einfachen Zahlencode, der die Höhe der Schutzklasse angibt und erstreckt sich von IP00 (keinerlei Schutz) bis hin zu IP69K (vollständiger Schutz).
Wo muss ich auf IP Schutzklassen achten?
Für Sie als Endverbraucher sind IP Schutzklassen zum Beispiel im Kontext Lampen wichtig. Wenn Sie beispielsweise eine Lampe für die Gartenbeleuchtung suchen, sollten Sie dabei auch auf die IP Schutzklasse achten, denn alles unter IP44 ist im Prinzip nicht als Gartenleuchte geeignet. Warum ist das so, bzw. welchen Schutz bietet IP44? Ein elektronisches Gerät, gleich ob Lampe oder nicht, das ein Schutzgehäuse nach IP-Schutzart 44 hat, ist vor allseitigem Spritzwasser und vor Fremdkörpern mit einem Durchmesser ab 1 mm geschützt. Speziell für die Gartenlampe würde das also Sicherheit vor Regenwasser, Wasser aus dem Gartenschlauch sowie auch gartentypischem Schmutz bedeuten. Anders sähe das übrigens aus, wenn Sie eine Lampe in Ihrem Gartenteich anbringen wollen. Die bräuchte dann IP68, also vollständiger Schutz gegen Berührung und Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen.
Die IP Schutzklassen in der Übersicht
Erste Kennziffer
0 = kein Schutz
1 = Schutz gegen feste Fremdkörper ab 50 mm Durchmesser, Schutz vor Zugang mit Handdrücken
2 = Schutz gegen feste Fremdkörper ab 12,5 mm Durchmesser, Schutz vor Zugang mit Finger
3 = Schutz gegen feste Fremdkörper ab 2,5 mm Durchmesser, Schutz vor Zugang mit Werkzeug
4 = Schutz gegen feste Fremdkörper ab 1 mm Durchmesser, Schutz vor Zugang mit Draht
5 = Schutz vor schädlicher Menge Staub, gegen Berührung vollständig geschützt
6 = staubdicht, gegen Berührung vollständig geschützt
Zweite Kennziffer
0 = kein Schutz
1 = Tropfwasser
2 = fallendes Wasser bei Gehäuseneigung von bis zu 15°
3 = fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
4 = allseitiges Spritzwasser
4K = allseitiges Spritzwasser mit erhöhtem Druck
5 = Strahlwasser aus einer Düse
6 = starkes Strahlwasser
6K = Strahlwasser unter Hochdruck, Straßenfahrzeuge
7 = vorübergehendes Untertauchen
8 = permanentes Untertauchen
9 = Dampf- / Hochdruckeinstrahlung Landwirtschaft
9K = Dampf- / Hochdruckeinstrahlung Straßenfahrzeuge
IK Codes
Neben den Aspekten der IP Schutzklassen können für viele elektronische Geräte auch Aspekte der mechanischen Krafteinwirkung, also Belastung durch Stöße oder Schläge von Bedeutung sein. Auch hier wird die entsprechende Belastbarkeit durch einen ähnlichen Code dargestellt. Von IK00 - IK10 steigt so die ausgewiesene Belastbarkeit von 0 auf bis zu 20 Joule.
IP Schutzklassen in Industrie und Gewerbe
In der Industrie oder im Gewerbe kommt es bei IP Schutzklassen vor allem darauf an, Leitungen, Geräte und Co. dauerhaft gegen die hier permanent vorhandenen äußeren Einflüsse zu schützen, wie zum Beispiel Dämpfe, Flüssigkeiten, Säuren oder Feuchtigkeit. Elektrische Elemente müssen vor solchen Einflüssen geschützt werden, einerseits um die weitere Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, andererseits auch aus Sicherheitsgründen, also um Kurzschlüsse, Brände oder ähnliche Unfälle zu vermeiden.
IP Schutzklassen Zuhause
Letzteres ist im Wesentlichen auch im Privathaushalt primäres Ziel der IP Schutzklassen. Vor allem bei Geräten in Feuchträumen kommen die IP Schutzklassen infrage. So müssen zum Beispiel sämtliche entsprechende Elektrogeräte in Badezimmern gegen Sprühwasser geschützt sein und das Badezimmer ist sogar in mehrere Feuchtigkeitszonen entsprechend der IP Schutzklassen aufgeteilt.

IP Schutzklassen im Garten
Während sich die Erfordernisse zu IP Schutzklassen im Haus noch in recht klaren Grenzen halten, sieht es im Garten schon ganz anders aus. Hier brauchen im Prinzip alle elektronischen Geräte Schutzgehäuse, um vor Regenwasser, Wasser aus dem Gartenschlauch und auch vor Schmutz geschützt zu sein. Das kann zum Beispiel Außenleuchten, Außensteckdosen, Kabeltrassen sowie viele elektronische Gartengeräte betreffen. Sprechen Sie im Zweifel mit dem Elektriker in Ihrer Nähe, um bei den wichtigen IP Schutzklassen jederzeit auf der sicheren Seite zu sein.
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